Aktien Handel: Broker fahren verschiedene Preis-Strategien



Anleger, die aktiv mit Aktien handeln, sollten die Konditionen ihres Brokers im Detail unter die Lupe nehmen. Die Preispolitik vieler Online-Broker ist alles andere als transparent und macht einen Blick ins Kleingedruckte unerlässlich. Die Entgelte, die für eine Order fällig werden, setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen.

Der im fränkischen Nürnberg ansässige Online-Broker Cortal Consors (ein Tochterunternehmen der französischen Großbank BNP Paribas) wird für eine Inlandsorder ein Grundentgelt in Höhe von 4,95 Euro fällig. Dazu kommt eine volumenabhängige Provision in Höhe von 0,25 Prozent des Transaktionswertes. Die Summe aus Grundentgelt und Provision muss mindestens 9,95 Euro betragen und ist bei 69 Euro gedeckelt. Zusätzlich wird ein Entgelt für den Börsenplatz erhoben, an dem gehandelt wird. Bei Orders über Xetra beläuft es sich auf 95 Cent je Order. An der Börse Stuttgart werden 2,95 plus ein weiteres Transaktionsentgelt (dessen Höhe nicht aufgeführt ist) fällig. Als Inlandsorder zählen bei Consors alle Aufträge in Deutschland und so genannten Cortal Consors Ländern. Dazu zählen neben Frankreich auch Spanien und Luxemburg.

Aktien-Orders in den USA und dem Rest der Welt sind im Hinblick auf die Preisstruktur deutlich einfacher: An US-Börsen wird ein Grundentgelt in Höhe von 19,95 Euro sowie eine Provision von 0,25 Prozent fällig – mindestens kostet die Aktien-Order 24,95 und höchstens 69 Euro. An den Weltbörsen ist die Preisstruktur identisch. Das Grundentgelt beträgt allerdings 49,95, die Mindestgebühr 54,95 und eine Deckelung der Kosten ist nicht vorgesehen.

Nicht alle Broker verfolgen eine so undurchsichtige Preispolitik. Bei Flatex z.B. kosten Inlandsorders 5 Euro plus Börsengebühren. Bei Orders in den USA, Kanada, Italien und über Euronext werden unabhängig vom Volumen 24,95 (Flat) fällig. Bei Aktien-Orders über Österreich beläuft sich die Gebühr auf 19,90 Euro plus Börsengebühren. Auch wenn eine klare Preisstruktur wünschenswert ist, sollten besonders aktive Händler vor allem auf die Gesamtkostenbelastung achten und für deren Ermittlung einen angemessenen Aufwand in Kauf nehmen.